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1. Geschichte des Altertums - S. 309

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 60. Die christliche Kirche. 309 die Dauer nicht zu widerstehen vermochte. Eine Provinz nach der andern ging verloren. Rom selbst wurde mehrere male erobert und ausgeplündert. (Teil Ii, §. 5). Nomulus war Roms Gründer und erster König gewesen; ein Romulus Augustulus war der letzte weströmische Kaiser. Ihn stürzte Odoaker, ein Anführer deutscher Söldner, und bereitete dem weströmischen Reich 476 den Untergang, indem er eine germanische Herrschaft an seine Stelle setzte. Das oströmische Kaisertum erhielt sich länger; erst 1453 entrissen die vordringenden Türken dem letzten Konstantin sein Land und seine Hauptstadt. §. 60. Die tfmftlmß üutfie. Das Christentum hatte sich schon im ersten Jahrhundert über v alle Provinzen des römischen Weltreichs verbreitet, und die Verfolgungen trugen nur zur Vermehrung der christlichen Gemeinden bei. Wie sie an Zahl zunahmen, so befestigte sich allmählich auch die Kirche in Lehre, Verfassung und Gottesdienst (Kultus). Schon bei den ersten Gemeinden bestand das Amt des Wortes oder der Predigt, zu dessen Führung von den Aposteln unter Beirat der Gemeinden Ä l t e st e (Presbyter) bestellt und durch Handauflegen geweiht wurden. Neben ihnen besorgten sieben D iakonen (bei den Frauen Diakonissinnen) die Armen- und Krankenpflege, die jedoch auch an der Seelsorge teil nahmen und ebenfalls geweiht wurden. Bald wurde einem der Ältesten die Leitung und Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten übertragen und ihm der Titel Bischof beigelegt. Da demselben die Handhabung der Kirchenzucht und die Verwaltung des Gemeindevermögens oblag, so stieg seine Macht in kurzer Zeit bedeutend. Zn der Folge entwickelte sich der geistliche Stand aus den Gemeindegliedern, und man unterschied in der Christenheit Klerus und Laien. Auch in dem Verhältnis der Gemeinden zu einander bildete sich ein Unterschied aus, indem diejenigen, welche besonderes Ansehen genossen, oder von denen andere gegründet waren, allmählich ein Aufseherrecht über die übrigen erlangten; ihre Bischöfe erhoben sich zu Oberhirten der Gemeinden einer Provinz und übten dieses Amt durch Berufung der Bischöfe und Leitung der Versammlungen (Synoden) aus. Die angesehensten Bischöfe waren die zu Jerusalem, Antiochia, Alexandria und vorzüglich der zu Rom. Die Einheit in der Lehre der Kirche suchte man ebenfalls zu wahren und den Begriff der einen allgemeinen (katholischen) Kirche auch äußerlich durch Überein-

2. Das Altertum - S. 98

1907 - Leipzig : Voigtländer
98 Geschichte der Römer. aus. Das Volk hielt die Christen für Gottesleugner und Menschenfeinde, der Obrigkeit galten sie als staatsgefährlich, vorkommende Notstände und Unglücksfälle wurden ihnen zur Last gelegt. Huf grausame Weise nahm man vielen das Leben. Die heftigsten Verfolgungen fanden unter Nero,Trojan,Ittarcrurel, Decius und Diocletian statt. Doch „das Blut der Märtyrer wurde der Same der Kirche". Verfassung 3. Kirchenverfassung. Die Verfassung der ersten Christengemeinden wurde durch die Rpostel bestimmt; sie setzten Älteste (Presbyter) als Leiter der Gemeinden, Diakonen (Helfer) als Pfleger der Armen und Kranken ein. 3n der nachapostolischen Zeit schlossen sich die Kirchenbeamten zu einem Stande, dem Klerus, zusammen, der sich von den übrigen Gemeindegliedern, den Laien, immer mehr absonderte. Die erste Stelle im Klerus nahmen die Bischöfe (Rufseher) ein; unter ihnen erlangten die Bischöfe der größeren Städte den Vorrang. Lehre 4. Oie christliche Lehre. Die Grundlage der christlichen Lehre bildete die predigt derrpoftel vondhriftus, dem Heilande. Die Schriften der Evangelisten und Rpostel wurden im Neuen Testament vereinigt. Rus Christi Taufbefehl (Matth. 28,19) entstand das „ap ostolische" Be&enntnis Glaubensbekenntnis, das die christlichen hauptlehren zusammenfaßt. 5. Gottesdienst. Die Rnhänger Christi betrachteten sich zuerst noch als Juden und lösten sich erst allmählich von diesen los. heilige ©rte a) Heilige Orte. Die Christen hielten ihren Gottesdienst anfangs im Cempel zu Jerusalem oder in den Synagogen at). Rußerdem kamen sie in geeigneten Häusern der Gemeindemitglieder zusammen; gern wählten sie hierzu die Basiliken, d. h. die Festsäle, die sich hier und da in den Gärten der Reichen erhoben. Ruch fanden Gottesdienste an den Gräbern der Märtyrer statt, so in den Katakomben Roms, h-ilige b) Heilige Zeiten. Die ersten Christen feierten mit den Juden den Sabbat, hatten aber außerdem besondere Versammlungen am Sonntag, dem Ruferstehungstage des Herrn. Sie feierten auch (D ftern und Pfingsten mit den Juden, legten aber diesen Festen christliche Bedeutung bei. — Nach der Scheidung des Christentums vom Iudentume trat an die Stelle des Sabbats die Sonntagsfeier. Ruch wurden die Todestage dermärtyrer zu Festtagen erhoben. Erst seit dem vierten Jahrhundert feierte man das weihnachtsfest an Stelle des heidnischen „Geburtstages der unbesiegten Sonne". , heilige c) Heilige Handlungen. Der Gottesdienst bestand zuerst aus handlangen^^ Rbendgottesdienst. Der Frühgottesdienjt setzte sich aus Gesang, Vorlesung und Erklärung heiliger Schriften und Gebet zusammen ; derrbendgottesdienst umfaßte die Rbendmahlsfeier, der ein Liebes-

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 110

1906 - Leipzig : Hirt
110 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu Karl dem Groen. grndete, St. Gallus, der am Bodensee die Lehre Christi verkndete und den Grund zu St. Gallen legte, Kilian, der das Kloster Wrzburg baute. St. Goar, von dem das liebliche Stdtchen am Mittelrhein den Namen noch heute bewahrt, predigte in jener Gegend. Er stammte aus Sdfrankreich. Der berhmteste von allen ist Bonifatius. Bonifatius. Bonifatius wurde um das Jahr 680 zu Kreton in England geboren. Seine Familie war wohlhabend, und der Vater sah es nicht gern, da sich der vielversprechende Sohn dem klsterlichen Leben widmen wollte. Dieser setzte aber seinen Willen durch und wurde ein gelehrter Mnch und ein beliebter Lehrer. Viele seiner Schler sind spter Mitarbeiter an seinem Missionswerke geworden. Im Jahre 716 unternahm er eine Missionsreise zu den Friesen. Diese war erfolglos. Sein Missionseifer wurde dadurch nicht verringert. Er reiste nach Rom, um vom Papste Segen und Austrag zur Bekehrung Deutschlands zu erbitten. Papst Gregor Ii. gab ihm den Auftrag, die wilden Völker Germaniens zu besuchen, um zu erforschen, ob die un-bebauten Gefilde ihrer Herzen von der Pflugschar des Evangeliums zu beackern seien und den Samen der Predigt aufnehmen wollten". Nun begann Bonifatius von neuem seine Missionsttigkeit. In Thringen und Bayern, in Friesland und Hessen predigte er. Bei Geismar, in der Nhe von Kassel, fllte er die Eiche des Gottes Donar, und da der Donner-gott den Frevler nicht strafte, zweifelten die Bewohner jener Gegend an seiner Macht und wandten sich der Lehre zu, die Bonifatius verkndigte. Mehrere Klster hat er gegrndet, von denen das berhmteste Fulda ist. Die kirchlichen Verhltnisse Bayerns hat er geordnet, in Hessen, Thringen und Franken die kirchliche Einheit durch Abhaltung von Konzilien ge-frdert. In allen wichtigen Fragen der Lehre und der kirchlichen Verfassung holte er schriftlich oder mndlich Rat bei dem Papste in Rom ein. Seine eifrige Ttigkeit hat weder des Erfolges noch der Anerkennung entbehrt. Papst Gregor Il, der mit liebevoller Aufmerksamkeit seine Missionsttig-feit leitete und ihm den Schutz des mchtigen Karl Martell gesichert hatte, weihte ihn in Anerkennung seiner groen Verdienste zum Bischof, und von Gregor Iii. erhielt er die Wrde eines Erzbifchofs. Mainz war sein Sitz; alle brigen deutschen Bischse wurden ihm unterstellt. Gegen Ende seines Lebens trat noch einmal der erste Gedanke seiner Jugend vor seine Seele. Bei den Friesen hatte er seine Missionsttigkeit begonnen, bei ihnen wollte er sie beschlieen. Diesmal hatte er bessern Erfolg; aber dadurch zog er sich den Neid der Heiden zu. Der 5. Juni 754 war zur Firmuug vieler Neugetauften bestimmt. In der Gegend der heutigen Stadt Dokkum im hollndischen Westsriesland hatte er Zelte aufschlagen lassen. Aber vor den Firmlingen erschien ein Haufe heidnischer Friesen, die sich verschworen hatten, ihre vaterlndischen Götter an dem

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 254

1877 - Leipzig : Teubner
254 Collatia — Columna. für die Ruhe Italiens. Drei Kohorten waren von ihnen stets 511 Rom und zwar zuerst bei den Bürgern einquartiert (Suet. (Jet. 49.), bis Tibe-rtus ihnen auf Veranlassung des Sejan "an der Ringmauer Roms ein eigenes Lager anwies ca-stra praetoria Suet. Tib. 37. Sie bildeten nebst den equites praetoriani die kaiserliche Garde (vires et robur exercitus, Tac. liist. 1, 87. 2, 25.) und hatten außer höherem Range und Solde ,y Vorrecht von nur 16 Sdienftjähren (die Le-9ton§|oibaten 20 Jahre). Von Vitellins wurde diele Garde aufgelöst, weil sie für Otho gegen ihn gefochten hatte (das. 2, 67. Suet. Vit. 10 )- ba= für errichtete er 16 neue cobortes praetoriae (Tac. Inst 2, 93.) und 4 coli, urbanae anstatt der von August für die polizeiliche Sicherheit ornö bestimmten 3 cok. urbanae, die ebenfalls an dem Kriege gegen Vitellins theilgenommeii hatten 1 Dct|V 1, 89.). Augnstus hatte sie dem etwaigen praelectus urbi zur Verfügung gestellt. Später verschmolzen diese beiden Truppengattungen und gab es deren nur 14 Gehörten, bis Konstantin ö. Gr. diese Garde ganz aufhob und die castra praetona zerstörte, als den fortdauernden Sitz der stets wiederkehrenden Militärrevolutionen. os ®tabt 5 Millien östlich von Rom am Unw, Wohnort des Tarquinins Collatinns wo S.tarquimns und seine Begleiter die Lueretia beim Spinnen trafen. Liv. 1, 38. 57. Collatiiius s. Tarquinii. Collegium (conleg. bis zu Augustus), eine Verbindung mehrerer Menschen, welche zusammen eine logen, juristische oder moralische Person ausmachen. Weiteren Umfang hat die Bedeutung von soclalitas; ordo und corpus sind spatere Namen nicht technischem Sinne wird gesagt collegium praetorum, tnbunorum u s. w., beim btefe sind unter steh Kollegen, bilben aber nicht eine Person Zu einem colleg. werben minbestens drei Mitglieder erfordert. — 1) Die ältesten römischen Korporationen waren religiöser Natur und für gewisse Culte eingeführt, z. B. sodales Tifcii, sodalitas germauorum Lnpercorum 11. a., wie überhaupt ctlle Gemein schaftlichkeit aus den sacris beruhte, solche Sodalitäten waren die für den Cult der vergötterten Kaiser errichteten sod. Augustales, Llaudiales^ Flaviales u. a. — 2) Uralt waren auch die Handwerkerinnungen, collegia opifi-Cum’ ^5.Iu. einer zahllosen Menge heranwuchsen. - 3)^Jjülitftrif:che Korporationen, oder zur Feier von spielen vereinigt, wie coll. Germanornm Martensium, Iuvenum u. a. — 4) Coli te- nuiornm, Leichencasseneollegien, welche ihren Mitgliedern nach deren Tode ein anständiges Begräbnis sichern wollten. - 5) Coll. in weiterem (sinne sind die städtischen Kommunen (civitates mumcipia, coloniae) und der Staat selbst —' Die mnere Einrichtung und Verfassung der Kollegien war sehr ähnlich, z. V, in Beziehuua aus gemeinsames Vermögen, Vorsteher, Begründung und Auflösung, Privilegien u. s. w. Die meisten Korporationen vereinigten sich an bestimmten iew äu seitlichen Mahlzeiten und blieben auch nach dem^obe vereinigt, inbem sie gemeinsame Begrabmtzplätze hatten. Collma s. Tribus. Colllna porta s Roma, 5. Collis liortörum s. Roma, 11. Colonia. I. Unter den sehr vielen mit biesem tarnen bezeichneten Stävteanlagen ist besonbers zu nennen Colonia Agrippina oder Agrippinen-sis am Rhenus (j. Köln am Rhein). Früher eine etabt der Ubier (oppidum Ubiorum Tue ann. 1 36 ), würde sie 50 n. K. aus Betrieb der Gemahlin des Kaisers Klaubius, Agrippina bic hier geboren war, colonisirt und nach ihr be-nannt, erhielt das ins Italicuni und hob sich ?u einer bebeutenben Größe und Blüte. Tac. hist. 1 ’ 7^Ö. 56. — Ii. s. Klriqovilcc. sn> V rnu1 ’ .ober Durchschlag, gewöhnlich von Metall, mit kleinen Löchern versehen und zum Klaien der Flüssigkeiten, besonders des Weines angewandt. ' Kolumbarium, 1) Taubenhaus, 2) das Innere der Grabgewölbe, welche mit ihren vielen Nischen L0c11 ec^> solia) den Taubenhäusern nicht nn-ähnlich waren, s. Sepnlcrum, 6. 3unius Moderatus, geb. zu Gades, Zeitgenosse des Seneea, lebte unter Nero, hielt sich eine Zeit lang als Tribun in ehrien auf und starb wahrscheinlich zu Tarent, eeut Werk Über die Oekouomie (de re rustica) tn 12 Büchern (barunter das 10., über den Gartenbau , in Nachahmung des Vergil in Hexametern), um 62 geschrieben und einem gewissen P. .ins gewidmet, ist in einer schmuckreich rheto-nftrenben, aber fließenden Sprache mit Geist und Linstcht abgefaßt. Außerdem haben wir noch von ihm, vielleicht ans einem früher geschriebenen aber verloren gegangenen ökonomischen Werke in 4 Büchern, eine Abhandlung über Baumzucht, de arbonbus. Ausgg. in den Scriptores rei rüst. von xy. M. Gegner und I. G. Schneider. , olurnua, griech. avrßrj ober arvlog, auch mcov eine Säule ursprünglich nur zum Nutzen, eine stütze ober eine Säule zum Tragen eines Faches, anfangs wol aus Baumstämmen ober unbehauenen Steinblöcken, die erst allmählich eine edlere Gestalt bekamen. Sie fanden ihre Anwendung in jedem Hanse und Tempel, ba die Säulenhalle ein wesentlicher Theil berfelben war, und daher überhaupt in allen Gebäuben, aber auch auf Arabern und überhaupt bei Monumenten Parthenon zu Athen. (vgl- Hans, Templum, Sepnlcrum). Uii-terfchieben würden in Griechenland brei Säulen-orönungen, die dorische, die ionische und die korinthische. — Die dorische und ionische treten fast gleichzeitig auf, und dorisch wurde der ältere Baustil, obschon er anfangs gerade in nichtbori-icheu Staaten wie in Athen geblüht zu haben ^

5. Alte Geschichte - S. 99

1886 - Berlin : Hofmann
§ 49. Das Christentum. gg zeugungstreue der Bekenner war eine ganz außerordentliche, mitten in der Zweifelsucht jener Zeit wunderbare (Märtyrer). Dieselbe bestand harte Probeu in den sogenannten Christen Verfolgungen, deren man zehn unterscheidet; die schrecklichsten waren die unter Kaiser Nero (ca. 60 n. Chr.) und Diokletian (ca. 60 300). Endlich wurde das Christentum durch Kaiser Konstantin 300 (ca. 333) als Staatsreligion zugelassen und sein Sieg über 333 das Heidentum war endgiltig entschieden. Aber gerade mit seiner größeren Ausbreitung und mit der Sicherheit gegen äußere Feinde wuchs im Christentum- die bereits frühzeitig verhängnisvolle Spaltung in verschiedene Bekenntnisse. Einer der größten und gefährlichsten Gegensätze in der Christenheit selber war der zwischen Arianern und Athanasiaueru, von denen jene behaupteten, daß Christus nur Gott ähnlich, diese, daß er ihm gleich sei (mit ihm eins). Der Streit wurde i. I. 325 auf dem Konzil (Kirchenversammlung) zu Nieäa zu 325 gunften der Athanasianer entschieden. Die Lehre der letzteren wurde daher schließlich die allgemein angenommene („katholische"), besonders als der mächtige Frankenkönig Chlodwig (ca. 500) sich ihr 500 anschloß und gemeinsam mit dem römischen Bischof (Papst) ihre Stütze wurde. ^ Der christliche Gottesdienst und Kultus nahm früh-zeitig feste Formen an. Das Leben der Christen hatte von Ansang an einen besonders im Orient vorkommenden eigenartigen Zug: den Trieb zur Einsamkeit, zur Einsiedelei. Indem sie durch strenge Enthaltung von allem weltlichen Treiben ein gottgefälliges Werk zu thun glaubten, zogen sich einzelne Männer in Wälder und Wüsten zurück (Eremiten), wo sie ein den frommen Übungen und der Beschaulichkeit gewidmetes Leben führten. Ähnlich war das Bestreben, welches die Gründung von Klöstern (monasteria) ver--stntaßte. Das Klosterwesen fand ebenfalls feine Entstehung im Oriente (der Ägypter Antonius) und wurde erst nachher (durch deit heil. Benedictns von Nursia ca. 525) nach Europa verpflanzt 525 (erstes ^Kloster in Europa auf dem Monte Casino in Italien; nach dent Vorbilde desselben entstanden bald unzählige andere Bene-diktinerklöster).

6. Römische Geschichte - S. 7

1881 - Leipzig : Teubner
I. Proculus. Numa Pompilius. 7 Alba her in göttlicher Gestalt erschienen und habe ihm die Meldung aufgetragen, er sei ein Gott geworden und werde als Quirinus über seinem Volke walten; Rom solle sich der Kriegskunst weihen, dann werde es später das Haupt des Erdkreises werden. So erzählt die altrömische Sage; aber spätere Schriftsteller machten daraus die abgeschmackte Annahme, Romnlus sei während des finsteren Wetters von den Senatoren ermordet worden; sie hätten seinen Leib in Stücken heimlich fortgebracht und begraben. Iii. Die Könige Hluma ^ompltius, Hussus Kostikius und Ancus Warcius. 1. Nach dem Hingang des Romnlus regierte der Senat statt eines Königs ein ganzes Jahr lang (Interregnum); denn die beiden Stämme, die Latiner oder Altrömer und die Sabiner, konnten sich aus Eifersucht nicht über einen neuen König einigen. Als aber zuletzt das Volk, der Vielherrschaft müde, wieder einen König verlangte, ward festgesetzt, daß hinfort der König abwechselnd aus beiden Stämmen genommen werden sollte, und so wählte man denn jetzt einen Sabiner, den Numa Pompilius, einen Eidam des Tatins, der, zu Cures im Sabinerlande wohnend, durch seine Weisheit und Kenntnis desmenschlichen und göttlichen Rechtes berühmt war. Unter Romnlus war das Volk im Kriege verwildert. Numa unternahm es daher, die durch Waffengewalt gegründete Stadt durch Recht und Gesetz gleichsam neu zu gründen und das Volk durch religiöse Zucht und die Künste des Friedens zu milderer Gesittung zu führen. Er schloß Frieden mit allen Nachbarn und baute als Symbol des Friedens eine Halle mit doppeltem Thore, den s. g. Janustempel, welcher im Kriege offen stehen, im Frieden geschlossen sein sollte. Er ordnete das Religionswesen und setzte die nötigen Priester ein, und um die Festtage genau ansetzen zu können, ordnete er auch das Kalenderwesen; so wurde er der Gründer der römischen Staatsreligion. Er hob ferner

7. Geschichte des Altertums - S. 93

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Xiv. Der Verfall des Reiches. 93 § 6. 6ntftebung des flßöncbtums. Der Eintritt so vieler Gleichgültiger in die christliche Kirche rief in ihr eine starke Bewegung unter den Strengen und Frommen hervor. Während die einen den Kampf im Leben gegen das Gleichgültige oder auch gegen das Schlechte aufnahmen, zogen die anderen sich von der Welt zurück. Diese Christen sagten: der ist ein wirklicher Christ, der mit der sündigen Welt nichts zu tun hat, der ans alles Angenehme, Schöne freiwillig verzichtet, der sich keinen Genuß gönnt. Das Leben des echten Christen müsse ein zurückgezogenes, von jeder weltlichen Freude befreites und gereinigtes sein. So entstand das Mönchtum. Und zwar entstand es zuerst in Ägypten, denn Ägypten stand in Beziehung mit Indien, wo es schon längst Mönche buddhistischen Glaubens gegeben hatte. Bald aber verbreitete sich die Weise der Mönche über das ganze Gebiet -der christlichen Kirche. Nachdem die Mönche anfangs einzeln gelebt hatten, schlossen sie sich zu einem Gemeinwesen zusammen. So entstanden die Klöster, ebenfalls zuerst in Ägypten. Der erste Klostergründer ist Pachomius gewesen. Doch durch die Möncherei entzog mancher tüchtige Mann seine Kräfte dem Staate. § 7. Die Umgestaltung des Cebetis. Je mehr sich andererseits die Christen am praktischen Leben beteiligten, um so mehr wurde dieses umgestaltet. Die heidnische Götterverehrung hörte Umbeutm,3 vielfach ganz auf, besonders in den Städten. An Stelle der uralten Feste, die vielfach mit der Volkssitte eng verwachsen waren, traten christliche Feste. So z. B. an Stelle des Satnrnusfestes am 24. und 25. Dezember das Weihnachtsfest. (Das Saturuusfest war ein altes indogermanisches Lichtfest gewesen, das Weihnachtsfest wurde auch als ein Lichtfest gefeiert.) An Stelle vieler Feste zu Ehren der Venns trat jetzt die Verehrung der Jungfrau Maria. Auch die Märtyrer wurden verehrt und zu Heiligen erhoben. Ihre Überreste (Reliquien) galten dem frommen Aberglauben für wunderkräftig. Bald zeigte die Kirche ihren Einfluß und ihre Macht in den Prozessionen, die mit großer Pracht nach Art der heidnischen Umzüge veranstaltet wurden. Besonders aber wurden die gottesdienstlichen Gebäude so gebaut, daß sie von der Erhabenheit und Größe des Christentums allem Volke sichtbar ein Zeugnis geben sollten. Es erhoben sich die ersten wirklichen Kirchen. Den Stil, in dem diese Kirchen gebaut sind, nennt man Basilikastil.*) Dieser Kirchenbau. Stil ging ans dem Bedürfnis der christlichen Gemeinde hervor. Der große Raum zerfiel in 3 Teile: Vorraum, Gemeinderaum, Priesterraum. Der Bau war ein Langhaus, ursprünglich einschiffig, bis allmählich die Seitenschiffe sich angliederten. Das Gotteshaus stand stets von Osten nach Westen *) Basilika hieß der Saal eines vornehmen Hauses. Das Wort ist griechisch und bedeutet in Athen eigentlich die öffentliche Gerichtshalle, in der einst der König zu Gericht saß.

8. Geschichte der Römer - S. 35

1836 - Leipzig : Baumgärtner
vor Numa hatten die Städte Veji, Tibur und Tuskulum khre Salier. In Rom übergab ihnen der König die Obhut über den heiligen, vom Himmel gefallenen Schild, An eile, welcher zu den Reichskleinodien gehörte. Damit er nicht verloren ginge, ließ Numa durch den Schmid Mamurius Veturius noch elf andere Antillen nachbilden, wofür der Künstler zur Belohnung seinen Namen in die salischen Gesänge einschalten durfte. Es sind diese Denkmäler altrömischer Sprache und Poesie bis auf wenige Bruchstücke untergegangen. Au Ouintilians Zeit (im 1. Jahrh. n. Ehr.) verstanden kaum noch die Priester diese Lieder gehörig. Be- rühmt waren auch die reichen Mahlzeiten der Salier, daher dapes, epulae Saliares. Die Fecialen machten das siebente Priestercollegium aus, die Numa nach dem Beispiele der Acquicoler oder Ardeaten einsetzte, um nach gewissen Vorschriften Krieg anzukündigen, Bündnisse und Frieden zu schließen, so wie über deren Beobachtung und über die Heilighal- tung des Eides zu wachen. Sie waren priesterliche Herolde, die im Namen des Staates handelten. Das achte und höchste Collegium bildeten die Pontifices, Brückenbauer, weil zu ihren Geschäften auch die Sorge für die Ausbesserung der Pfahlbrücke über die Tiber gehörte. Weil diese aber erst unter dem spätern Könige Ancus erbaut wurde, so muß auch erst nach Numa jener Name entstanden seyn. Sie waren Lehrer, Vorsteher, Bewahrer und Ausleger aller Ceremonien und Reli- gionssachen. Alle bürgerlichen Obrigkeiten und Priester waren ihrer Prüfung unterworfen und sie entschieden alle heiligen Rechtsfälle zwi- schen Privatleuten, Staatsdienern und Priestern. Sie selbst waren keinem Gerichte, keiner Strafe unterworfen und gaben weder dem Senate noch dem Volke Rechenschaft. Sie selbst ergänzten ihr Colle- gium, dessen Vorsteher der Pontifer Marimus war, den die Curiat- comitien zur Zeit der Republick ernannten. Er hatte die Staatsjahr- bücher (daher Annales maximi genannt) zu führen; unter seiner Aufsicht standen alle Priestercollegien und das der Vestalinnen; über- haupt das ganze Religionswesen. Nächst der Religion war besonders der Ackerbau ein Gegenstand der besondern Fürsorge des Königs. Er vertheilte das Ackerland um Rom in Bezirke (pagi) und setzte über jeden einen Aufseher, der das Feld öfters besuchen, die gut oder schlecht gebauten Fluren bezeichnen und dem Könige darüber berichten mußte, der dann die Fleißigen be- lohnte, die Trägen bestrafte. Um jedem Bürger den Besitz seines Feldes zu sichern, weihete Numa alle Grenzsteine (terwim) dem Ju- piter Terminalis, und stiftete das Fest der Terminalien, welches die 5*

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 282

1849 - Münster : Coppenrath
282 Nach Beendigung dieses Krieges kehrte Cäsar nach Rom zurück und ward mit neuen und unerhörten Ehrenbezeugungen überhaust. Man ordnete ein vierzigtägiges Dankfest an, über- trug ihm die Dictatur auf zehn Jahre und die Censur unter dem Titel eines Sittenrichters (pruekeetns moribus) auf drei Jahre. Er hielt an vier verschiedenen Tagen eben so viele Triumphe, über Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika; und indem er in denselben durch die Größe seiner Thaten, die Neuheit der be- zwungenen Völker und die außerordentliche reiche Beute die Au- gen Aller blendete; gewann er sich die Gemüther durch eine grenzenlose Milde und Freigebigkeit. Lange Zeit hindurch wur- den Festlichkeiten und Spiele aller Art veranstaltet, insbesondere Thierhetzen, Wettrennen, Gladiatorenkämpfe und Seegefechte (Naumachien). Zum Erstaunen der schaulustigen Menge er- schienen eines Tages in der Rennbahn vierhundert Löwen und zum ersten Mal ein Giraffe. Außerdem wurde das Volk mit Geld, Getreide und E>l beschenkt und an 22,000 Tischen be- wirthet. Insbesondere wurden seine Krieger bedacht, die ihm zu dieser Höhe verholfen hatten; sie erhielten eine reiche Belohnung an Geld und Ländereien. Die Vornehmen in Volke wußte er durch Verleihung von Würden und Ämtern an sich zu fesseln und vermehrte deshalb auch die Zahl der Mitglieder des Senats auf neunhundert. Selbst seine Gegner suchte er durch Milde und Schonung zu gewinnen und so Alle mit seiner Alleinherr- schaft zu versöhnen. Dann ging er an das ernste Geschäft der Gesetzgebung, ordnete das Gerichtswesen, beschränkte den Auf- wand sowie die Dauer der Amtsführung und suchte durch diese und andere zweckmäßige Anordnungen eine dauernde Ruhe und Ordnung im Staate zu begründen >J. Auch beförderte er Künste und Wissenschaften, deren geist- reicher Freund und Kenner er selbst war und entwarf zur Ver- besserung der Zeit- und Jahresrechnung, mit Hülfe des aleran- 0 In Bezug auf die Verordnungen, die er gegen den Luzms und Aufwand erließ, mußten jedoch die glänzenden Hoffeste auffallen, die er selbst zur Ehre seiner ägyptischen Freundin, der Königin Cleopatra, gab, * welche Monate lang in Rom verweilte und durch ihr üppiges und stolzes Benehmen großen Anstoß gab.

10. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 149

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 149 — sonnte, namentlich auch die Epicuräer, die dem schwindelhaften Treiben der Religionsstifter gegenüber ebenfalls den Gleichmut bewahrten. Die Christenhetze war eben das „No popery!“ jener Epoche; wie dies Lucian in dem Stücke „Alexandros oder der Lügenprophet" drastisch hervorhebt. Wir Horen auch sonst viel von Schwindlern, die das religiöse Bedürfnis zu ihrem Vorteil ausbeuteten. So werden falsche „Erklärer Mosis" erwähnt. Allerlei andere schlimme Auswüchse ließen sich ebenso wenig vermeiden: so z. B. wenn eine christliche Sekte in übertriebener Strenge die Ehe ganz verbieten wollte, oder wenn andere von dem „tausendjährigen Reich" schwärmten; worauf ja viel spätere Zeiten wieder zurückkamen. — .. 2m vierten Jahrhundert erlangte das Christentum das Übergewicht: nach mancherlei Hemmungen und Verfolgungen, die e» dafür zu bestehen gehabt hatte, daß es die herrschende Staatsreligion in ihren Fundamenten angriff. Konstantin stellte den Frieden her, indem er auch das Christentum privilegierte, dessen Priester mit Immunitäten begabte, wie sie die heidnischen bisher besessen hatten, Stiftungen zu Gunsten der Kirche erlaubte und von Staatswegen sie unterstützte. So standen die beiden großen Religionssysteme, das heidnische und das christliche, die sich doch gegenseitig ausschlossen, zunächst gleichberechtigt neben einander. Konstantin selbst ist, wenn überhaupt, erst auf dem Toten-bette Christ geworden, während er bei seinen Lebzeiten noch Tempel baute und sogar ein neues Priestertum zu Ehren seines eigenen Hauses, der „gens Flavia“, kreierte. Doch schritt die Regierung jetzt gegen abergläubische oder unsittliche Religionsübungen ein, die Heilighaltung geweihter Haine und Kultstätten wurde nicht länger respektiert, sondern deren Benutzung zu öffentlichen oder Privatzwecken erlaubt und sogar gefördert. Unter den Söhnen Constantins begann man
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